Wie Feinstaub in Wohnungen, Häuser und Büros gelangt

Ähnlich wie die Außenluft ist auch die Innenraumluft, wie beispielsweise in Wohnungen, Häusern oder Büros, häufig mit Feinstaub belastet. Aufgrund fehlender Verdünnungsmöglichkeiten ist die Feinstaubkonzentration in Innenräumen oft höher als in der Außenluft. Der Feinstaubgehalt in Innenräumen hängt von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ab, wie etwa von der Raumnutzung, vom Bodenbelag, von Verbrennungsprozessen und vom externen Feinstaub-Eintrag.

Raumnutzung

Die Raumnutzung ist einer der maßgeblichen Faktoren für die Feinstaubkonzentration in Innenräumen. Werden in Büros elektronische Geräte wie beispielsweise Laserdrucker betrieben, bedeutet dies meistens eine höhere Feinstaubbelastung. Aber auch andere mechanische Auf- und Verwirbelungen wie etwa durch Hand- oder Heimwerkertätigkeiten führen zu einem höheren Feinstaubgehalt in Innenräumen.

Bodenbelag

Mittlerweile gibt es Belege für einen Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Bodenbelägen und der Feinstaubbelastung in Innenräumen. In einer Studie, die unterschiedliche Bodenbeläge vergleicht, wurde gezeigt, dass der Feinstaubgehalt von PM10-Partikeln in Räumen mit glattem Bodenbelag (z.B. Parkett, Holz, Fliesen) zwischen 48–50 μg/m3 betrug, während der Feinstaubgehalt in Räumen mit Teppichböden sich zwischen 21–28 μg/m3 bewegte. Das bedeutet, dass die Konzentration von Feinstaub in Räumen mit Teppichboden nur halb so hoch war, wie in Räumen mit glatten Fußböden. Vor diesem Hintergrund scheint es sinnvoll, zumindest aus gesundheitlicher Sicht, den „schlechten Ruf“ des Teppichbodens zu hinterfragen.

Verbrennungsprozesse

Verbrennungsprozesse, die in Innenräumen stattfinden, wirken sich zum Teil erheblich auf die Feinstaubkonzentration in der Atemluft aus. An vorderster Stelle steht in diesem Zusammenhang vor allem das Rauchen in Wohninnenräumen. Offenes Kaminfeuer und Abbrennen von Kerzen oder Räucherstäbchen sind weitere Feinstaubquellen, vor allem in Wohnräumen. Aber auch gewöhnliches Kochen oder Braten wird mit erhöhter Feinstaubbelastung in Verbindung gebracht. Staubsauger ohne Feinstfilter verursachen ebenso Feinstaub in Wohnräumen.

Eintrag von Außen

Feinstaub kann durch unterschiedliche Wege in Wohnräume und dadurch in die Atemluft gelangen. Dabei dringen Feinstaubpartikel nicht nur durch Lüften oder undichte Fenster und Türen in Wohnungen ein, sondern auch dadurch, dass Partikel an Schuhen und Kleidungsstücken haften bleiben und in den Wohnraum eingeschleppt werden.

Fazit

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es „den typischen Innenraum“ nicht gibt. Der durchschnittliche Feinstaubgehalt einer Wohnung unterscheidet sich von dem einer Schule, Kindertagesstätte, Diskothek, Gaststätte oder einem Fahrzeuginnenraum (z.B. U-Bahn, Zug, öffentlicher Buss oder PKW). Die Feinstaubquellen in Innenräumen sind vielfältigster Natur und eine wirksame Reduktion kann durch geeignete Maßnahmen wie etwa Nutzungsänderung, Umbaumaßnahmen oder mit speziellen Luftreinigern gegen Innenraum-Feinstaub erfolgen.